Sonntag, 23. September 2012

Was sind eigentlich "richtige Freunde"?


Eine Frage, die mich immer wieder beschäftigt. Die Meinungen hierzu gehen ziemlich auseinander. Manche Mensche bezeichnen grundsätzlich alle Personen als Freunde, mit denen sie auskommen oder gar jene, mit denen sie hin und wieder (nur) einige Worte wechseln. Andere bezeichnen nur die Menschen als Freunde, von denen sie wissen, dass man tatsächlich auf sie bauen und über alles mit ihnen reden kann. Erstere Kategorie empfinde ich als absolut albern und leichtsinnig.

So habe ich es in der Vergangenheit schon einmal erlebt, dass man mich beiläufig eine "Freundin" nannte und ich nur eine Augenbraue hob und dachte: "Mädchen, ich kenn dich nicht mal!" Aber man ist ja höflich, daher still und denkt sich seinen Teil.

Personen, die man zwar kennt, jedoch nichts über sie weiß, sind für mich allerhöchstens Bekannte. Das vorweg.

Aber was sind dann Freunde? 
Wie viele echte Freunde braucht man? 
Braucht man sie überhaupt?

Sagen kann man, und darüber lässt sich meiner Meinung nach wirklich nicht streiten, dass nicht die Quantität zählt, sondern die Qualität. Wie so oft, nicht wahr? Nicht die Anzahl der Freunde ist wichtig sondern vielmehr dass die, die man hat, immer ein offenes Ohr für einen haben, um was es auch immer es gehen mag. Was nützen mir so genannte "Freunde", wenn ich mit Ihnen nicht auf einer Wellenlänge liege? Wenn ich Angst haben muss, dass das, was ich ihnen erzähle, nicht ernst genommen wird oder gar an Dritte weitergegeben wird?  Wenn die Freude, wenn ich diese  Personen sehe oder treffe, nicht so ausfällt, wie es sein sollte?

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass nicht viele Menschen meine Interessen teilen, ich mich auf der Straße mit nicht vielen Menschen gerne unterhalte und noch weniger Menschen wirklich interessant für mich erscheinen.

Ich pfege daher immer zu sagen: Höflichkeit ist eine Sache. Interesse oder gar Zuneigung eine vollkommen andere.

Ich selbst bezeichne nur wenige Menschen als meine Freunde. Ich habe allerdings sogar erkannt, dass man eine gute Freundschaft zu Menschen aufbauen kann, die man nur selten sieht allein aufgrund der Tatsache, dass die Gespräche, die man mit diesem Personen führt, einem zeigen, dass wahrhaftiges Interesse und gegenseitigen Zuhören - resultierend aus diesem Interesse - nicht selbstverständlich sind. Und trotz der Entfernung weiß man dennoch, dass man sich jederzeit mit allen Problemen an diese Personen wenden kann. Fest steht ebenso, dass das Zusammentreffen mit eben solchen Menscheb immer umso schöner ist, und der Gesprächsstoff schier unendlich scheint.

Letztlich zählt das Zusammenspiel von gleichen Interessen, gegenseitiger Rücksichtnahme und dem Hauch von Sampathie, der vom ersten Moment an da ist - oder eben nicht. Alter, Geschlecht und Herkunft erscheinen dabei nebensächlich. (Auch wenn sich nicht abstreiten lässt, dass ich in meinem Alter mit einem 11-jährigen Teenie wohl grundsätzlich eher wenig anfangen könnte. Aber das ist auch ein Extrembeispiel).

So stellt sich einem doch nun unweigerlich die Frage: Auf wie viele Menschen in meinem direkten Umfeld könnte ich theotisch verzichten? Und muss ich mich mit Menschen abgeben auf die ich, wenn es einmal ernst wird, nicht zählen kann? Die ehrliche Antwort darauf wird einige erschrecken.

Das Fazit ist allerdings nicht schwer zu erraten: Nicht die Anzahl der Freunde zählt sondern dass du denen, die du hast, vertrauen kannst, egal was passiert!

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