Sonntag, 6. Januar 2013

Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger

Zugegeben: Als ich den Trailer zum ersten mal im Kino sah und den Titel des Films las, da dachte ich mir lediglich "Wie kann man einem Film so einen dämlichen Namen geben?". Letztlich wurde der Film aber in den höchsten Tönen gelobt. So sehr, dass ich mir nun doch selbst ein Bild machen musste.

"Wie lang können ein Mensch und ein Tiger im selben Boot überleben? Aus dem phantastischen Stoff des Bestsellers "Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger" hat Ang Lee einen mitreißenden Film gemacht, der so eindrucksvoll Gebrauch von der 3-D-Technik macht, wie es selbst "Avatar" nicht gelungen ist."

"Um "Life of Pi" genießen zu können, muss es einen als Zuschauer ins Kino drängen wie Pi auf die Reling - nämlich von dem Wunsch getragen, ein überwältigendes Spektakel geboten zu bekommen und mit der Bereitschaft, sich den Bildern vollends hinzugeben. Dann erwartet einen ein unvergesslicher Film."

(by Spiegel.de)

So oder so ähnlich klingt annähernd alles, was man über diesen Film hört und liest. Aber wenn dieser Film so fabelhaft sein soll, warum musste ich dann zwischendrin immer wieder mal genervt schnaufen und meine Sitzposition wechseln um nicht einzuschlafen?

Offen gestanden ging ich ohne große Erwartungen in diesem Film. 20:30 Uhr am Samstag abend. Perfekte Kinozeit. 

Der Film beginnt ganz gemächlich. Pi erzählt seine Lebensgeschichte ... und zwar von Anfang an. Man hat das Gefühl, das "Vorgeplänkel" zieht sich die Hälfte der Laufzeit des Films dahin. Öde Informationen und Nebensächlichheiten werden breitgetreten als wolle man den Film künstlich in die Länge ziehen.

Selbst als es dann endlich zur Haupthandlung kommt (Pi erleidet Schiffbruch und hat nichts als einen ausgewachsenen, bengalischen Tiger bei sich, der den Namen "Richard Parker" trägt) dümpelt der Film ohne große Überraschungen und spannenden Wendepunkte vor sich hin. Die Optik des Films ist "nett", mehr nicht. Von einem "eindrucksvoll Gebrauch der 3-D-Technik" habe ich nichts gesehen. Schließlich ist nicht einmal der komplette Film in 3D, wie beispielsweise "Der Hobbit", sondern hat lediglich einzelne 3D-Szenen. Zwischendrin kann man, teilweise über 20 Minuten, die nervige Brille getrost absetzen und hoffen, dass es irgendwann endlich einmal spannend wird.

Der Film hat nur 3 oder 4 sehr schön anzusehende Schlüsselszenen, die leider schon vor Kinostart im Trailer und auf Bildern gezeigt wurden. Wenn du diesem Film im Kino siehst, dann wird dich kein fabelhaftes Bild erwarten, das du nicht schon kennst.

Der Film ist erstaunlich fix zu Ende dafür, dass man erst die Hälfte des Films auf die Haupthandlung warten musste. Enttäuschend. Allerdings, und das hebe ich positiv hervor, regt der Film gegen Ende noch einmal zum Nachdenken an und schickt den Kinobesucher mit einer sehr schönen Botschaft über Gott, der immer über uns wacht, nach Hause.

Mein Fazit:
Der Film kann gute Unterhaltung sein. Wer die absolute Mega-Action erwartet, der kann zu Hause bleiben. Wer ein besseres 3D als in "Avatar" oder "Der Hobbit" erwartet, der kann erst recht zu Hause bleiben. Wer einfach nur eine unglaubliche - und nüchtern betrachtet auch sehr sehr schöne - Geschichte hören/sehen will und bereit ist, einmal anständig über die Existenz von Gott nachzudenken, der sollte sich "Life of Pi" ansehen.

Mich hat der Film in einem gesunden Maße unterhalten, auch wenn meine Worte vermutlich sehr  eher negativ aufgefasst werden. Es handelt sich um einen der Filme, über die sich jeder von euch selbst ein eigenes Bild machen muss. Ich bin eben eher der "Horror- und Splatter-Fan". ;-D

"Pi hat eine Geschichte zu erzählen, die dir den Glauben an Gott zurückgibt!"
Das stimmt! 




Ps.: Das Kino, in welchem ich den Film gesehen habe, zeigt 3D in "Dolby 3D". In Kinos, die "Real 3D" oder "XpanD 3D" unterstützen, können sich die Filme in der Optik und Qualität unterscheiden.

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